Düsseldorf Obesity Mortality Study (DOMS)

- Kohortenstudie zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen BMI und Mortalität bei übergwichtigen und adipösen Patienten -

  Leitung:     PD Dr. Ralf Bender
  Initiiert von:     Prof. Dr. med. Drs. h.c.mult. Michael Berger (verstorben am 18.08.2002)
  Mitarbeit:  
 
 
  Prof. Dr. Hajo Zeeb (Mainz)
  Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel (Essen)
  Dr. Martin Schwarz (Düsseldorf)
  Kooperation:  
 
  Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE), Universität Duisburg-Essen


Ziel des Projektes ist die Beantwortung der Frage, ob übergewichtige Personen eine erhöhte Sterblichkeit gegenüber der Normalbevölkerung haben. Der Einfluss der Adipositas auf die Mortalität wird seit langem kontrovers beurteilt. Hauptursache hierfür ist die geringe Anzahl an validen Untersuchungen, welche die unterschiedliche Ausprägung der Adipositas berücksichtigen. Die meisten epidemiologischen Studien untersuchen Kohorten, die nur zu einem kleinen Teil massiv adipöse Personen umfassen. Im Rahmen der Adipositasambulanz der Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden seit 1961 adipöse Patienten behandelt. Hierdurch war es möglich, eine prospektive Kohortenstudie von über 6000 adipösen Patienten bezüglich ihrer Mortalität durchzuführen. Die Studie ergab erstmals eine valide Abschätzung der Exzessmortalität im Vergleich zur Normalbevölkerung, vor allem im Bereich der morbiden Adipositas mit einem BMI über 40 kg/m² (Bender et al., 1998).

Des weiteren konnte gezeigt werden, dass die mit dem Übergewicht assoziierte Exzessmortalität mit dem Alter bei beiden Geschlechtern sinkt (Bender et al., 1999). Eine Auswertung der Blutdruck-Daten unterstützt die Hypothese, dass das steigende Mortalitätsrisiko durch hohen Blutdruck bei Personen in hohen BMI-Klassen weniger stark ausgeprägt ist als bei Personen in niedrigeren BMI-Klassen (Bender et al., 2002).

In einem Anschlussprojekt konnten durch Unterstützung des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik NRW die einzelnen Todesursachen der verstorbenen adipösen Patienten ermittelt und analysiert werden. Die Ergebnisse zeigen wie erwartet einen starken Zusammenhang zwischen Übergewicht und kardivaskulärer Mortalität. Eine erhöhte Krebsmortalität konnte in dieser Kohorte übergwichtiger Patienten jedoch nicht nachgewiesen werden (Bender et al., 2006).

Es sind weitere Analysen bezüglich einzelner Todesursachen sowie eine genauere regressionsanalytische Auswertung der Gesamtmortalität geplant.


Publikationen

Bender, R., Trautner, C., Spraul, M. & Berger, M. (1998):   Assessment of excess mortality in obesity.   American Journal of Epidemiology 147, 42-48.
Artikel in PDF Format (600 KB)

Bender, R., Jöckel, K.-H., Trautner, C., Spraul, M. & Berger, M. (1999):   Effect of age on excess mortality in obesity.   JAMA 281, 1498-1504.
Artikel in PDF Format (227 KB)

Bender, R., Jöckel, K.-H., Richter, B., Spraul, M. & Berger, M. (2002):   Body weight, blood pressure, and mortality in a cohort of obese patients.   American Journal of Epidemiology 156, 239-245.
Artikel in PDF Format (146 KB)

Bender, R., Zeeb, H., Schwarz, M., Jöckel, K.-H. & Berger, M. (2006):   Causes of death in obesity: Relevant increase in cardiovascular but not in all-cancer mortality.   Journal of Clinical Epidemiology 59, 1064-1071.
Article in PDF format (134 KB)




Zuletzt aktualisiert am:   03.01.2007
Ralf Bender